Bischof Meister fordert, Flüchtlingskrise nicht parteipolitisch auszunutzen

Im niederbayerischen Deggendorf holte die AfD bei der Bundestagswahl 19,2 Prozent.

dpa/Armin Weigel

Im niederbayerischen Deggendorf holte die AfD bei der Bundestagswahl 19,2 Prozent.

Bischof Meister fordert, Flüchtlingskrise nicht parteipolitisch auszunutzen
Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat davor gewarnt, die Flüchtlingskrise zu einem Spielball parteipolitischer Positionierung zu machen.

Entsprechende Entwicklungen in den vergangenen Monaten sehe er mit Sorge, sagte Meister anlässlich des "Tags des Flüchtlings" am Freitag (29. September) in Hannover. "Die Situation für die Menschen, die über das Mittelmeer fliehen oder unter unbarmherzigen Zuständen in Flüchtlingslagern Griechenlands, der Türkei und Ländern des Nahen und mittleren Ostens leben, drängt uns zu grundlegenden humanitären Entscheidungen", mahnte der evangelische Bischof.

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Meister hält ein europäisches Zuwanderungsgesetz für notwendig. Zudem sei eine europäische Initiative nötig, um die Situation der Menschen in ihren Heimatländern nachhaltig zu verbessern. "Der Vorschlag der EU-Kommission, in den kommenden zwei Jahren 50.000 besonders Schutzbedürftige in Europa aufzunehmen, ist ein Tropfen auf dem heißen Stein", sagte der Theologe.