Weltkirchenrat kritisiert Marktwirtschaft

Weltkirchenrat kritisiert Marktwirtschaft
Der Weltkirchenrat hat in seiner Pfingstbotschaft eine Dominanz marktwirtschaftlichen Denkens angeprangert. Eine wahrhaft christliche Gesellschaft stütze sich nicht auf das Gesetz des Eigennutzes und des Wettbewerbs, sondern auf mitfühlende Gerechtigkeit und Entsagung, betonten die acht Präsidenten des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) am Mittwoch in Genf.

Die frühen Christen seien einmütig beieinander gewesen, sie hätten eine gemeinsame Vision der Kirche und der Gemeinschaft gehabt, hieß es. Ihnen sei bewusst gewesen, dass ihr Verhalten im Einklang stehen sollte mit ihrem Bekenntnis, dass Jesus der Sohn Gottes ist.

Es sei moralische Pflicht der Christen, aufmerksam zu sein für die vielen sozioökomischen Ungerechtigkeiten, unterstrichen die ÖRK-Präsidenten. Zur Mission der Kirche und zur Verantwortung der Menschheit gehöre auch, Gottes Schöpfung für zukünftige Generationen zu bewahren. Christen feiern 2017 das Pfingstfest am ersten Wochenende im Juni.

Die acht Präsidenten repräsentieren die unterschiedlichen Regionen des Ökumenischen Rates der Kirchen. Der ÖRK umfasst 350 Kirchen mit mehr als 500 Millionen Gläubigen.

Mehr zu Weltkirchenrat
"Frieden"steht auf einer hö†lzernen Taubenfigur
Der Weltkirchenrat hat in seiner Weihnachtsbotschaft davor gewarnt, sich mit Krieg und Gewalt abzufinden. Die Geburt Jesu sei das "Gegenzeichen zu einer Welt, die manchmal entschlossen zu sein scheint, sich selbst zu zerstören".
Heinrich Bedford-Strohm
Der Vorsitzende des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Heinrich Bedford-Strohm, hat eine Zwei-Staaten-Lösung für den Nahen Osten angemahnt. Israel und ein Staat Palästina müssten endlich in Frieden nebeneinander existieren.