Regionalbischöfin Breit-Keßler: Demokratie muss verteidigt werden

Die evangelische Fastenaktion "7 Wochen Ohne" ist am Sonntag (09.03.14) mit einem Festgottesdienst in der Martin-Luther-King-Kirche in Hürth bei Köln offiziell eröffnet worden. Die von Aschermittwoch bis Ostern dauernde bundesweite Aktion steht in diesem Jahr unter dem Motto "Selber denken! Sieben Wochen ohne falsche Gewissheiten". Die Predigt hielt die bayerische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler (Foto). Der Gottesdienst wurde im ZDF übertragen. Die evangelische Fastenaktion findet seit 1983 statt. Mit wechselnden Leitwörtern und Themen sollen die Menschen angeregt werden, die Fastenzeit bewusst zu gestalten, Verzicht zu üben und ihre Lebensweise zu überdenken. Millionen Menschen haben in der Vergangenheit bereits daran teilgenommen. (Siehe epd-Meldung vom 09.03.14)

Regionalbischöfin Breit-Keßler: Demokratie muss verteidigt werden
Die Münchner evangelische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler hat sich für einen freiheitlichen Glauben ausgesprochen.

In Deutschland gebe es seit langem ein "hohes Maß an längst nicht mehr latenter Ausländerfeindlichkeit, manchmal offenem Rassismus und widerlichem Antisemitismus", sagte die Theologin am Dienstagabend beim Jahresempfang "Aktion Sühnezeichen" im Jüdischen Gemeindezentrum München. Es sei ein Trugschluss zu glauben, dass Demokratie nicht in Gefahr sei. Vielmehr müsse Demokratie "stets verteidigt werden", so die Regionalbischöfin.

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Die Gesellschaft müsse sich differenziert und klar mit dem "menschlichen Zerstörungspotenzial" beschäftigen. Religion trage immer die Gefahr in sich, alles zu vernichten, was nicht mit der eigenen Wahrheit kompatibel sei, sagte Breit-Keßler laut Redetext. Auch das Christentum habe gewaltige Schuld auf sich geladen. Die Demokratie sei nur dann zukunftsfähig, wenn "alle gemeinsam für sie eintreten".